Tasmanien

In Sydney gelandet hieß es dann nochmal komplett anzuschalten um alles wahrzunehmen und in vollen Zügen zu genießen. Denn mit meiner Landung in Sydney sind meine letzten zwei ein halb Wochen in Australien angebrochen! Im Hostel angekommen und Laura wieder getroffen, konnte eine erneute Erkundungstour durch Sydney starten. Ich war ziemlich gespannt wie mir Sydney dieses Mal gefallen wird. Denn ehrlich gesagt hatte ich Sydney nicht so besonders in Erinnerung von unserem letzten Besuch am Anfang unserer Reise. Also machten wir uns wieder auf den Weg durch die Straßen, Läden und natürlich auch zum Opernhaus. Aber mein Eindruck vom letzten Mal bestätigte sich, Sydney ist zwar eine sehr internationale und große Stadt. Aber vorallem im CBD sehr hektisch und voll, meiner Meinung nach zu voll. Dagegen macht es aber sehr Spaß bei Nacht, wenn die Stadt etwas zur Ruhe gekommen ist, sich auf die Treppen der Oper zu setzten und die Menschen zu beobachten. Wir haben es auch endlich geschafft in die Blue Mountains zu fahren. Wunderschön ruhig - ein toller Kontrast zur überfüllten Innenstadt. Außerdem sind wir dieses Mal auch zum Bondi Beach gefahren, was sich definitiv gelohnt hat. Erstens, um wahrscheinlich das letzte Mal die australische Sonne am Strand genießen zu können und auch da Bondi unglaublich schön entspannt ist.

Eigentlich hatten wir vor das letzte Mal in Melbourne feiern zu gehen, jedoch sollte das nicht so wirklich klappen und so haben wir Tim wieder getroffen und noch einmal den wunderbaren Geschmack von Goon zusammen genießen können!

Mit dem Zug ging es dann in 11 Stunden über Nacht nach Melbourne, um von da aus nach Tasmanien zu fliegen.

Auf der Insel angekommen haben wir erstmal einen leichten Kälteschock bekommen, denn Tassie hat uns mit 12 Grad begrüßt. Leider sind wir aber nicht so gut mit warmen Klamotten ausgestattet, da wir uns die letzten Monate nicht wirklich über Kälte beklagen mussten. Naja dann wurde halt Lage über Lage gezogen und darauf gewartet, dass wir unser Mietauto endlich abholen konnten. Das Prachtexemplar in Empfang genommen und die ersten Stunden zusammen verbracht war auch schon ziemlich schnell klar auf welchen Namen wir den Mitsubishi Bus taufen würden. Kreischender Kevin schien wie für das Gefährt bestimmt zu sein. Denn das Auto war nicht nur ziemlich alt und hat scheinbar schon alle Ecken Australiens gesehen, sondern hatte auch fast 450000 km gelaufen - genau danach hat er sich angehört. Und es sollte sich auch während unseres Roadtrips immer wieder zeigen, wie passend dieser Name für das Auto war.

Am ersten Tag haben wir erstmal nur Hobart, die Hauptstadt von Tasmanien, erkundet. Dann ging es in Richtung Norden zuerst nach Port Arthur und von dort weiter in den Freycinet National Park, wo wir zu einer kleinen Wanderung zum Wine Glass Bay aufgebrochen sind. Anschließend vorbei am Bay of Fire sind wir in Richtung Launceston gefahren. Von dort ging es dann zu den Cradle Mountains, wo wir einmal um den Dove Lake gewandert sind. Anschließend sind wir zum Lake St. Clair gefahren und zu den Russel Falls und konnten einige schöne Wasserfälle bewundern. Heute an unserem letzten Tag sind wir, bevor wir Kevin wieder in Hobart abgeben mussten, noch auf den davor gelegenen Mt. Wellington gefahren und konnten eine atemberaubende Aussicht genießen. Und dann hieß es leider auch schon Sachen packen und unser Gefährt auch Hochglanz bringen um es abzugeben. Wir freuen uns jetzt zwar wieder auf eine Nacht in einem richtigem und hoffentlich bequemeren Hostelbett. Und vor allem auf eine Nacht in der wir nicht andauernd wach werden, da wir trotz gefühlten hunderten Schichten total frieren. Denn bei 5 Grad oder weniger Nachts hat uns Kevin mit seinen zahlreichen Löchern und mit seinen Türen die vor lauter Beulen nicht wirklich geschlossen haben, nicht wirklich warm gehalten.

Aber diese Nächte vergisst man auch gerne wenn man daran denkt wie atemberaubend wunderschön Tasmanien ist und dieser Roadtrip war. Mit laut aufgedrehtem Radio an den schönsten Küsten, sich windenden Straßen durch Regenwald oder mit wahnsinnigem Blick über die Berge zu fahren. Oder einfach nur die Stille, sowie die klarste Luft Australiens zu genießen und zu Fuß die Insel zu erkunden. Der Südlichste Ort Australiens hat so viele Highlights auf einmal zu bieten, dass es quasi unmöglich ist den einen einzig wahren Höhepunkt zu benennen. Und so wäre es auch ein leichtes gewesen weit mehr als 10 Tage zu füllen, an denen man immer etwas anderes sieht und einem nicht langweilig wird.

Jetzt sitzen wir im Flieger auf dem Weg nach Melbourne, wo wir unsere letzten zwei Tage in Australien verbringen werden, bevor es zurück nach Hause geht. Definitiv ein komisches Gefühl zu wissen, dass wenn wir das nächste mal in den Flieger steigen, unsere Reise zu Ende sein wird.

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